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Corona-Krise, ein paar Wochen auf Distanz. Ist das wirklich so schwer?

Wie Shackleton und seine CreW 635 Tage im Eismeer überlebten

 

Von Mark Hübner-Weinhold

 

Das Corona-Virus hat uns seit zwei Wochen im Griff und landauf, landab klagen Menschen über die Isolation in den eigenen vier Wänden und den fehlenden Kontakt zu ihren Verwandten und Freunden. Natürlich ist das eine missliche, manchmal verzweifelte Lage, insbesondere für alleinstehende ältere und pflegebedürftige Menschen, für die eine persönliche Begegnung oft der Höhepunkt des Tages oder der Woche ist. Kaum nachvollziehbar nach nur wenigen Tagen auf Distanz dagegen ist das Gejammer derjenigen, die mit Familienangehörigen oder auch allein in ihren vier Wänden sitzen. Sie können mit der Außenwelt bequem via Telefon oder über Dienste wie WhatsApp oder Skype kommunizieren. Wer sich nicht gerade in Quarantäne befindet (und das sind die wenigsten), darf seine Wohnung verlassen, einkaufen, spazieren gehen oder draußen Sport treiben. In der Regel ist der Kühlschrank gefüllt, es ist warm und trocken - und genügend Toilettenpapier scheinen die meisten ja auch zu haben.

 

Vielleicht sollten wir uns in dieser Zeit einfach mal an all jene Menschen erinnern, die unter ganz anderen Bedingungen gearbeitet haben oder unterwegs waren. Entdecker auf klapprigen Segelschiffen oder Flößen mit unbekanntem Ziel. Trapper in den eisigen Weiten Nordamerikas. Abenteurer, die wochenlang auf sich allein gestellt unfassbare Dinge gewagt haben - so wie der leider gerade verstorbene Rüdiger Nehberg den Atlantik allein im Einbaum überquerte. Astronauten in der kalten Leere des Weltalls. Sie alle hatten stets den Tod als Begleiter im Gepäck. Und wir klagen über die Monotonie der häuslichen Isolation...

Ein besonders eindrucksvolles Beispiel für das Bewältigen einer wirklich existenziellen Krise liefert der legendäre britische Polarforscher Sir Ernest Shackleton. Nachdem der Südpol 1911 bereits von Roald Amundsen erobert worden war, strebte Shackleton nun die Durchquerung der Antarktis von Küste zur Küste über den geographischen Südpol hinweg an. Für diese wagemutige Expedition suchte er in einer berühmten Stellenanzeige in der Londoner "Times" geeignete Männer (Foto rechts). 

Die sogenannte "Endurance-Expedition" von 1914-16 sollte zwar scheitern, aber dennoch als einer der größten Triumphe menschlicher Willenskraft und Führungskunst in die Geschichte eingehen. Lesen Sie nachfolgend, was es wirklich heißt, von der Außenwelt isoliert zu sein - und zwar unter erbarmungslos unsicheren Umständen 635 Tage im ewigen Eis.

Eingeschlossen in zwei Meter dickem Packeis - wie eine Nuss in Schokolade

Acht Monate lang saßen sie fest. Mitten im Weddellmeer, jenseits des südlichen Polarkreises, 1200 Meilen vom letzten Außenposten der Zivilisation entfernt. 28 Mann auf der Schonerbark „Endurance“. Kein Funk, kein Kontakt zur Außenwelt. Temperaturen von minus 25 bis 30 Grad Celsius ließen ihre Kleidung gefrieren, die Dunkelheit des Polarwinters umgab sie.
Kein Wellenschlag war zu hören, nur das Knirschen und Krachen von bis zu zwei Meter dickem Eis. Der 43,8 Meter lange Dreimaster mit seiner 350 PS starken Dampfmaschine war eingeschlossen im antarktischen Packeis – wie eine Nuss in einem Stück Schokolade. Die Mannschaft vertraute auf die stabilen Spanten aus Grünherzholz; die norwegische Framnaes-Werft hatte sie mit 28 Zentimeter Dicke doppelt so massiv ausgelegt wie bei herkömmlichen Seglern dieser Größe.

Im Dezember 1912 war das Schiff als „Polaris“ in Sandefjord vom Stapel gelaufen; es war ursprünglich für Polarkreuzfahrten konzipiert. Dann kaufte sie der britische Polarforscher Sir Ernest Shackleton für 11.600 Pfund Sterling (umgerechnet rund 934.000 Euro), um damit seine „Imperial Trans-Antarctic Expedition“ zu starten. Die Bark sollte ihn samt 13-köpfigem Team, Schlittenhunden und Ausrüstung zur Vahsel-Bucht bringen. Von dort wollte Shackleton die erste Durchquerung des antarktischen Kontinents starten.


Jedes Mitglied der Crew wusste vorher, worauf es sich einlassen würde. „Männer für eine waghalsige Reise gesucht. Geringe Löhne, extreme Kälte. Monatelange völlige Dunkelheit. Permanente Gefahren, sichere Heimkehr ungewiss. Ehre und Ruhm im Erfolgsfalle.“ So lautete die Stellenanzeige, mit der  Shackleton in der Londoner „Times“ Personal für seine Expedition suchte. Mehr als 5000 Männer und drei unerschrockene Frauen wollten das Wagnis mit dem Forscher eingehen, der bereits eine lebende Legende war.

Shackletons Ziel: Die Antarktis über den Südpol hinweg zu überqueren

Ernest Henry Shackleton, 1874 im irischen County Kildare geboren, stellte im Januar 1909 mit drei Begleitern einen neuen Rekord in der größten Annäherung an einen der beiden geographischen Erdpole auf, bevor sie bei 88°23'S und nur noch 180 Kilometer vom Südpol entfernt umkehren mussten. Für diese Leistung wurde Shackleton durch König Edward VII. zum Ritter geschlagen.

Nachdem der Norweger Roald Amundsen dann 1911 im Wettrennen mit Robert Falcon Scott den Südpol erobert hatte, verlagerte Shackleton sein Augenmerk auf die seiner Meinung nach letzte verbliebene Herausforderung der Antarktisforschung: Die Durchquerung des Eiskontinents von Küste zur Küste über den geographischen Südpol hinweg.

 

Am 8. August 1914, mitten in den Wirren des Kriegsausbruchs, verließ die „Endurance“ das englische Plymouth und machte einen Zwischenstopp in Buenos Aires. Nach einem letzten einmonatigen Aufenthalt im Walfängerhafen Grytviken auf Südgeorgien brach die Bark am 5. Dezember in Richtung Südpol auf.

 

Doch das Wetter meint es im antarktischen Sommer nicht gut mit der Expedition. Schon kurz, nachdem die „Endurance“ den 57. südlichen  Breitengrad überquert hatte, stieß sie auf Treibeis: verschneite Eisfelder, riesige Schollen, die eine Fläche von bis zu 150 Quadratmeilen hatten.
„Den ganzen Tag über haben wir das Schiff als Rammbock genutzt“, schrieb der australische Fotograf Frank Hurley Mitte Dezember in sein Tagebuch: „Wenn das Schiff auf das Eis aufprallt, stoppt es schlagartig und erzittert von den Toppen bis zum Kiel; dann entsteht meist unmittelbar ein langer Riss, der direkt vor unserem Bug seinen Ausgang nimmt. Wir dampfen hinein, und als wären wir ein Keil, bricht das Eis langsam so weit auf, dass eine Durchfahrt möglich wird.“

Ein Kampf gegen Enttäuschung, Verzweiflung, Angst, Hunger, Dunkelheit - und die Kälte

Doch das Eis wird immer dichter. Shackleton kommentierte: „Ich war auf üble Bedingungen im Weddell-Meer vorbereitet gewesen, hatte aber gehofft, das Drifteis würde locker sein. Auf was wir trafen, war ein ziemlich dichter Gürtel von einem sehr hinderlichen Charakter.“ Sechs Wochen lang kämpften sich Mannschaft und Schiff tapfer durch 1000 Meilen Packeis. Mehrere Versuche, Fahrrinnen ins Eis zu hacken, scheiterten. „Die herausgeschlagenen und –gesägten Blöcke aus dem Wasser zu heben und zu zerkleinern, ist unglaublich schwierig. Sie wiegen drei- bis vierhundert Pfund“, vertraute Thomas Orde-Lees, der Ski-Experte der Expedition, seinem Tagebuch an.

 

Bis auf eine einzige Tagesreise war die „Endurance“ an den geplanten Landeplatz herangekommen und driftete dann mit dem Packeis weg. „Das Land zeigte sich immer noch mit schönem Wetter am fernen Horizont, aber es war jetzt außerhalb unserer Reichweite“, schrieb Shackleton. Am 24. Februar 1915 befahl er die Einstellung der Schiffsroutine, die Bark wurde jetzt offiziell zur Winterstation. Die Expedition war gescheitert.

 

„Es war quälend, ja, es war zum Verrücktwerden“, schrieb Alexander Macklin, einer der Schiffsärzte, in sein Tagebuch. „Shackleton zeigte gerade in dieser Zeit den Funken wahrer Größe; er wurde über all das nicht wütend, zeigte auch nicht die leiseste Spur der Enttäuschung; er sagte uns ganz einfach ruhig, dass wir den Winter im Packeis verbringen müssten, erklärte die Gefahren und Möglichkeiten, verlor niemals seinen Optimismus.“

Fortan begann der Kampf – gegen Enttäuschung, gegen Verzweiflung, gegen Angst, gegen Langeweile, gegen die Dunkelheit, gegen das Eis, die Kälte und den Hunger.

 

Jetzt zeigte sich die wahre Größe von Ernest Shackleton. „Er kannte die besondere psychische Belastung, die die gespenstische Ruhe und die schwarze Leere des bevorstehenden antarktischen Winters mit sich brachte, aus eigener Erfahrung“, berichtet Caroline Alexander in ihrem eindrucksvollen Bildband „Die Endurance“. Shackleton war offenbar in der Lage, schnell umzuschalten. „Ein Mensch muss sich sofort ein neues Ziel setzen, wenn sich das alte als unerreichbar erweist“, lautete sein Credo.

Moderne Manager können von Shackletons Führungskunst viel lernen

Liest man die Berichte der Expeditionsmitglieder, so meisterte Shackleton Probleme, die auch heutigen Führungskräften vertraut sind: Er musste eine heterogene Gruppe von Wissenschaftlern und Seeleuten dazu bringen, auf ein gemeinsames Ziel hinzuarbeiten, sich mit ewigen Neinsagern auseinandersetzen, die unverbesserlichen Pessimisten aufmuntern, die Unzufriedenen davon abhalten, die Atmosphäre zu vergiften, Langeweile und Erschöpfung bekämpfen, Ordnung und Erfolg in einem chaotischen Umfeld schaffen und mit knappen Ressourcen auskommen.


„Sein personenorientierter Führungsansatz kann als Richtschnur für jeden Manager mit Weisungskompetenzen dienen“, urteilen Margot Morrell und Stephanie Capparell, Autorinnen des Buches „Shackletons Führungskunst“.

 

Welche Anstrengungen das „Shack“ und seiner Mannschaft abforderte, kann vielleicht erahnen, wer sich die Bedingungen dieser polaren Odyssee klar macht: „War Ihnen schon einmal extrem kalt? Haben Sie schon einmal länger gefroren? Versetzen Sie sich in die kälteste Situation in Ihrem Leben. Bewahren Sie dieses Kältegefühl. Stellen Sie sich nun vor, dass Sie 635 Tage in dieser Kälte, bei wenig Nahrung und isoliert von der Außenwelt überleben müssen“, sagt der Autor Peter P. Baumgartner, der gemeinsam mit dem Unternehmensberater Rainer Hornbostel den Mythos Shackleton in dem Buch „Manager müssen Mut machen“ untersucht hat.

 

Shackleton ordnete eine strenge Winterroutine mit viel Schlaf an, ließ die Winterkleidung, die für die Polargruppe gedacht war, ausgeben und bequeme Winterkabinen zimmern, die um einen warmen Aufenthaltsraum, „Ritz“ genannt, gruppiert waren. Für die Hunde wurden Zwinger auf dem Eis gebaut. Hundetraining, Schlittenrennen, Robben- und Pinguinjagden, Liederabende, Lichtbildvorträge und Ratespiele sorgten für Abwechslung.

Bis Ende Juni war die „Endurance“ mehr als 670 Meilen getrieben, und jede Meile brachte sie der offenen See jenseits der Packeisgrenze näher. Als im September das Eis aufzubrechen begann, war der Schiffsrumpf den sich durch die Drift auftürmenden Eismassen ausgesetzt. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Shackleton noch immer gehofft, das Schiff käme aus dem Eis frei, um wieder nach Osten in Richtung der Vahsel-Bucht fahren zu können.

 

Doch die „Endurance“ wurde vom Eisdruck wie ein Spielzeug geschüttelt. Sie stöhnte und ächzte, die Spanten und Decksbalken krümmten sich. Shackleton wusste, dass die Bark vom Eis zerbrochen werden würde. „Jeder packte seine warmen Sachen in einem möglichst kleinen Bündel zusammen“, schrieb Zimmermann Chippy McNish. Am „Schicksalstag“, wie Shackleton den 27. Oktober 1915 später bezeichnete, gab er das Schiff auf. Eis riss das Heck in die Höhe, die schiebende Scholle brach Ruder und Achtersteven weg. Die Bark war verloren. Die Expeditionsteilnehmer verließen die „Endurance“ mit Proviant und Ausrüstung und errichteten auf dem Eis ein Winterquartier, das sogenannte Camp Ocean. Am 21. November sank das vom Eis zerdrückte Schiff.

Das driftende Packeis brach unter ihren Füßen auseinander

Etwa zwei Monate lang kampierte die Mannschaft auf einer großen Eisscholle in der Hoffnung, durch die Eisdrift zur rund 400 Kilometer entfernten Pauletinsel zu gelangen, auf der es ein hinterlassenes Lager gab. Nachdem mehrere Versuche, die Insel zu Fuß zu erreichen, gescheitert waren, ließ Shackleton im Vertrauen darauf, dass die Eisdrift sie zu sicherem Land bringen würde, auf einer anderen Eisscholle ein weiteres Quartier, das sogenannte Camp Patience, errichten.


Am 17. März 1916 waren sie bis auf 97 km an die Pauletinsel herangekommen, doch konnten sie nicht erreichen. Das Eis war unüberwindbar. Am 9. April brach ihre Eisscholle auseinander. Shackleton entschied daraufhin, in den drei mitgeführten Rettungsbooten das nächstgelegene Land anzusteuern.


Der Bad Bramstedter Polarforscher Arved Fuchs sagt dazu: „Immer dann, wenn die Situation ausweglos erschien, wuchs Shackleton über sich hinaus und schaffte es, seine Leute zu motivieren. und er hat immer klargemacht, dass ihm deren Leben über alles geht. Und das war bei den damaligen Expeditionen beileibe keine Selbstverständlichkeit.“ Nach fünf qualvollen Tagen erreichten die 28 völlig erschöpften Männer schließlich Elephant Island. Dies war das erste Mal nach 497 Tagen auf See und Treibeis, dass sie wieder festen Boden unter den Füßen hatten. Doch die nach Seevögelkot stinkende Insel war wenig einladend und lag völlig abseits der Schiffsrouten.

Also entschied Shackleton, eine Seereise über 800 Seemeilen (etwa 1500 km) im offenen Boot zu den Walfangstationen in Südgeorgien zu wagen, um Hilfe zu holen. Nach Beratungen mit seinem Stellvertreter Frank Wild wählte er das 7,50 Meter lange, zweimastige Rettungsboot „James Caird“.

 
Am Ostermontag, dem 24. April 1916, stach Shackleton mit fünf Männern und Verpflegung für maximal vier Wochen in See. In den folgenden 15 Tagen segelten sie in ihrem kleinen Boot, das ständig Gefahr lief zu kentern, ostwärts durch den aufgepeitschten Südatlantik, dem stürmischsten Gewässer der Welt mit zehn Meter hohen Wellen.


Dank der Navigationskünste von Kapitän Frank Worsley kam die Küste Südgeorgiens am 8. Mai in Sicht, doch eine Anlandung wurde durch starken Seegang zunächst verhindert. Schließlich erreichten sie die König-Haakon-Bucht auf der menschenleeren Südseite der Insel.
Nach einigen Tagen der Erholung riskierte Shackleton mit zwei Kameraden die Überquerung des vergletscherten Hochgebirges – unwegsam, hochalpin und von Fallwinden mit mehr als 100 Knoten gepeitscht. Nie zuvor hatte jemand diese Route gewagt. Nach 36 Stunden, mehr tot als lebendig, erreichten die drei Männer die Walfangstation in Stromness. Von dort aus wurde Hilfe für die zurückgebliebenen Kameraden organisiert. Alle wurden gerettet.


„Hätte sich ein Romanautor diese Geschichte ausgedacht, hätte sie jeder Kenner der dortigen Naturverhältnisse nachsichtig lächelnd in die Kategorie Schmöker abgelegt“, urteilt Arved Fuchs. Er unternahm mit einem detailgetreuen Nachbau von Shackletons Rettungsboot, der „James Caird II“, seine Expedition „Shackleton 2000“, in deren Verlauf er die Rettungsmission nach Stromness nachvollzog. Das Schiff befindet sich heute im Internationalen Maritimen Museum Hamburg und kann auf Deck 6 besichtigt werden.

Shackleton verwandelte eine Katastrophe in einen Triumph

Shackleton, der 1922 auf Südgeorgien einem Herzinfarkt erlag, wurde von Zeitgenossen gerühmt als einer der „größten Führer, der je auf Gottes Erde gekommen ist“. Denn dass seine 27 Männer nach fast zweijährigem Überlebenskampf unter härtesten Bedingungen körperlich gesund und emotional stabil nach Hause zurückkehren konnten, war seinem Krisenmanagement und seiner Führungskunst zu verdanken. Der Boss, wie seine Crew ihn nannte, verwandelte eine Katastrophe in einen Triumph. Dabei konnte er sich auf ein starkes Führungsteam mit seinem Stellvertreter Frank Wild und Kapitän Frank Worsley verlassen.

 

Es ist nicht nur die beispiellose, menschenorientierte Führungsleistung, die Shackleton zu einem Vorbild macht. Es ist sein souveräner Umgang mit völlig unklaren, extrem bedrohlichen Bedingungen. Die Welt der "Endurance"-Crew war völlig VUCA - volatil, unsicher, komplex (complex)und mehrdeutig (ambiguous). Vor allem war sie unbarmherzig kalt. Wissenschaftlich gestützte Szenarien und fortlaufende Forschungsarbeit, um die Lage einschätzen und möglichst bald beherrschen zu können, gab es nicht. Und doch ist es Shackleton und seiner Mannschaft gelungen, mit ungeheurer Disziplin und echtem Teamgeist aus dieser völlig aussichtslosen Lage herauszukommen.

 

Mal im Ernst, fühlen Sie sich jetzt immer noch isoliert in Ihrer Wohnung? Ist es wirklich so schwierig, ein paar Wochen auf direkten persönlichen Kontakt mit Ihren Verwandten, Freunden und Nachbarn zu verzichten? Wenn Sie damit ein Problem haben, versetzen Sie sich doch einmal in die Lage von Shackleton & Co. Ja, die waren immerhin 28 und insofern nicht allein. Aber der Rest der Welt hatte sie längst aufgegeben. Mir jedenfalls kommt mein Heimbüro mit Skype und Zoom, heißem Kaffee, selbstgebackenen Cookies und 21 Grad eigentlich ganz gemütlich vor.

 

Literatur und Filme zum Thema:

Caroline Alexander: Die Endurance – Shackleton legendäre Expedition in die Antarktis. Berlin Verlag, 240 Seiten, 15,99 Euro.
Arved Fuchs: Im Schatten des Pols. Auf Shackletons Spuren im härtesten Meer der Welt. Delius Klasing, 224 Seiten, 19,90 Euro.
Peter P. Baumgartner/Rainer Hornbostel: Manager müssen Mut machen. Mythos Shackleton. Böhlau Verlag, 251 Seiten, 29,90 Euro.
Alfred Lansing: 635 Tage im Eis. Die Shackleton-Expedition. Goldmann Verlag, 320 Seiten, 9,00 Euro.

„Shackleton – Verschollen im ewigen Eis“ mit Kenneth Branagh in der Titelrolle. 2 DVD, 200 Minuten (Polyband).